Mit künstlicher Intelligenz auf Martin Luthers Spuren

In ihrer Projektwoche vom 5. bis 9. Februar 2024 machten die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse bis neunten Klasse der Evangelischen Gemeinschaftsschule Erfurt mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) die Spuren Martin Luthers in Erfurt auf moderne Weise sichtbar. 

Gemeinsam mit ihrem Geschichtslehrer Michael Utzel und ihrem Mathematiklehrer Michael Pöhle gestalteten sie ein 13-seitiges Storybook im Comicstil mit dem Titel „Martin Luthers Reise durch Erfurt“, welches einerseits Interesse für diese geschichtsträchtige Verbindung zum Schulstandort weckt und andererseits die Spuren des Reformators in der Landeshauptstadt erlebbar macht. 

Neben der Erarbeitung einer Story für die Animation standen besonders die technischen Aspekte in der Nutzung von KI im Fokus der Projektwoche. Als Grundlage zur Generierung des Comics wurden die Schülerinnen und Schüler an die Funktionsweisen generativer KI-Modelle herangeführt. Die hierfür erforderlichen Trainingsmodelle, sogenannte "LoRAs", wurden von den Jugendlichen sowohl mit eigenem Bildmaterial aus der Realität des Augustinerklosters als auch mit KI-generiertem Bildmaterial für die Charakterfigur auf Grundlage individueller Prompts trainiert. 

Geschichtslehrer Michael Utzel ist stolz auf die schnelle Einarbeitung der Schülerinnen und Schüler in die Funktionsweise der KI: „Schon jetzt ist absehbar, dass Künstliche Intelligenz die Zukunft wie kaum eine andere Technologie prägen wird. Daher ist es von Anfang an wichtig, den Nutzungsprozess zu begleiten, aber auch zu reflektieren. KI bietet eine einzigartige Fülle von Möglichkeiten, individualisiert auf Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. Ihnen stehen zukünftig zur Umsetzung ihrer Ideen wesentlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung als nur Zeichnen oder Fotografieren.“

Die Schülerinnen und Schüler profitierten nicht nur von den neuen Fertigkeiten im Umgang mit Software, sondern lernten gleichzeitig die nahezu unbegrenzten Anwendungsmöglichkeiten von KI sowie die damit verbundenen Gefahren kennen. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, aber es ist auch ein bisschen erschreckend, wenn man bedenkt, wie schnell auch gefakte Bilder entstehen können“, lautete beispielsweise das Resümee eines Schülers zu Ende der Projektwoche. 

Grundlage für die Arbeit mit Software auf Basis Künstlicher Intelligenz ist sowohl an der Evangelischen Gemeinschaftsschule Erfurt als auch an allen anderen Stiftungsschulen eine moderne technische Infrastruktur. „Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, dass die Ausstattung unsere 42 Einrichtungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf dem aktuellen Stand ist und bleibt. Dabei setzen wir unter anderem auf die Mittel aus dem Digitalpakt“, so Alexandra Adlung, Leiterin Innere Verwaltung/ IT/ Controlling der Evangelischen Schulstiftung. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Nutzung Künstlicher Intelligenz im Kontext evangelischer Schulen und darüber hinaus aktiv mitzugestalten.“