Gott sei Dank

Die Felder stehen grün, die Bäume tragen reichlich Frucht. Wir haben genug zu essen und zu trinken. Und jeden Tag dürfen wir aufs Neue erleben, wie aus kleinen Samen große Pflanzen werden. Ein Wunder in unserer Mitte. Erntedank.

An den Schulen der Evangelischen Schulstiftung feiern wir das Erntedankfest oft ausgiebig. Wir sagen bewusst Danke für alles, was wir im vergangenen Jahr empfangen haben. Dazu gehört das Sammeln von Erntegaben, das oft mit der Kirchengemeinde zusammen geschieht. Die Gaben werden dann an die Tafel des Ortes weitergegeben. An manchen Schulen steht das Erntedankfest im Kontext von sogenannten Bauernhofwochen, einem Bibelaktionstag, Schul- oder Familien-Gottesdiensten, einem Projekttag oder einem Programm in der Schule. Eines haben alle gemeinsam: Gottes Schöpfung erlebbar machen und dabei lernen, mit ihr in Einklang zu leben. 

Aber nicht alles wächst von allein. Oft arbeiten viele Menschen mit großem Einsatz daran, dass wir täglich satt werden können. Wir danken den Landwirtinnen und -wirten, den Gärtnerinnen und Gärtnern und allen, die Lebensmittel anbauen und herstellen. Und wir danken Gott, der Sonne, Regen und Wachstum schenkt.

Das Erntedankfest erinnert uns daran, dass nichts selbstverständlich ist. Heute halten wir inne und erkennen: Alles ist ein Geschenk. Gleichzeitig denken wir an die vielen Menschen weltweit, die nicht genug zu essen haben. 

Das Fest ruft uns dazu auf, zu teilen: sei es durch Lebensmittelspenden oder indem wir bewusster umgehen mit dem, was wir haben, und Verschwendung vermeiden.

Dankbarkeit macht unsere Herzen weit und froh. Sie hilft uns, das Gute im Leben zu sehen, auch dann, wenn nicht alles perfekt läuft. Am Erntedankfest wollen wir Gott danken: für unsere Nahrung, für die Menschen um uns herum und für seinen Segen. Und wir nehmen uns vor, diese Dankbarkeit auch im Alltag lebendig werden zu lassen.

Wir wünschen wir Ihnen und Euch gesegnete Herbstferien. Möge diese Zeit Gelegenheit schenken, die Gaben Gottes ausgiebig zu genießen, Kraft zu sammeln und Freude miteinander zu teilen.

In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich.

Ihr
Dr. Ekkehard Steinhäuser
Stiftungstheologe