Pfingsten als Quelle des Lebens

Die Schulgemeinschaft der Evangelischen Grundschule in Halle nahm Pfingsten in diesem Jahr zum Anlass für ein schuleigenes Tauffest. Gleich drei Erzieherinnen und Erzieher nutzen am 10. Juni 2025 die Chance, sich im Kreise der Schulgemeinschaft taufen zu lassen. 

Das freute mich besonders, da ich eine ganz persönliche Verbindung zum Pfingstfest habe, die in meiner Zeit als Gemeindepfarrer in Quedlinburg entstand:

Als ich in den Jahren 2000 bis 2014 in Quedlinburg war, der wunderschönen Fachwerk- und Weltkulturerbe Stadt am Rande des Harzes, sind mir immer wieder die vielen Autokennzeichen der vorbeifahrenden PKW und Lastkraftwagen ins Auge gefallen. Das polizeiliche Kennzeichen QLB steht für Quedlinburg, das war die nüchterne Erkenntnis. Aber ich suchte insgeheim nach einer anderen Dechiffrierung und dachte darüber nach, wofür die Abkürzung bzw. das Synonym QLB noch stehen könnte. 

Und dann, irgendwann wie aus heiterem Himmel, hatten mein Freund und ich die erhellende Idee: QLB – Quelle des Lebens. Diese sinnhafte Interpretation – zumindest hielten wir sie damals für eine solche – verwenden wir bis heute.

Quelle des Lebens – damit verbinde ich auch das Pfingstfest. Denn Pfingsten bedeutet nichts anderes, als dass wir um die Kraft des Heiligen Geistes bitten, damit wir uns einsetzen für alles, was menschlich ist, und allem, was unmenschlich ist, widerstehen. 

Dieser zutiefst humanistische wie auch demokratische Ansatz ist nichts weiter als ein anderer Ausdruck dafür, was wir theologisch und geistlich als Quelle des Lebens verstehen: Menschenfreundlichkeit und Menschenliebe aus der Kraft des Heiligen Geistes. Und diesen Heiligen Geist empfangen wir in der christlichen Taufe. 

Für die Schulgemeinschaft der Evangelischen Grundschule in Halle war es ein großes Ereignis, dass am Dienstag nach Pfingsten drei Erzieherinnen und Erzieher getauft wurden. Geistlich gestärkt setzen sie sich ein für alles, was menschlich ist, und widerstehen allem, was unmenschlich ist. So, wie sie es schon immer getan haben, genauso, nur eben gestärkt durch Ihre Verbindung zum Glauben, die sie mit ihrer Taufe „offiziell“ gemacht haben. 

Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen an Ihren Schulen gelingt, die Menschenfreundlichkeit und die Menschenliebe Gottes zur Entfaltung zu bringen, dass Ihre Arbeit Frucht trägt und sie Schülerinnen und Schülern zum Segen wird.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dr. Ekkehard Steinhäuser
Stiftungstheologe