Gemeinschaftsschule Erfurt: Werkstufe genehmigt

An der Evangelischen Gemeinschaftsschule Erfurt können Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf in der geistigen Entwicklung ab diesem Schuljahr die zwölfjährige Schulpflicht vollständig an der Gemeinschaftsschule absolvieren. Ein Wechsel auf eine Förderschule ist nun nicht mehr notwendig.

„Die Genehmigung durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport der sogenannten „Werkstufe des Bildungsgangs zur individuellen Lebensbewältigung“ war eine Punktlandung. So konnten wir mit Beginn des Schuljahres den Eltern und Schülern die Neuigkeit des längeren gemeinsamen Lernens für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an unserer Evangelischen Gemeinschaftsschule mitteilen“, freut sich Peggy Steiner-Block, Leiterin des sonderpädagogischen Teams der Schule. Neun Schülerinnen und Schüler mit entsprechendem Förderbedarf begleitet die Schule aktuell auf dem letzten schulischen Abschnitt.

Durch die feste Anbindung an eine Stammklasse, temporäre Kleingruppenarbeit sowie Fachunterricht und lebenspraktischen Unterricht werden die individuellen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert. Somit wird ein nahtloser Übergang in eine Ausbildung bzw. eine unterstützte Beschäftigung vorbereitet. Die lebenspraktischen Angebote der Evangelischen Gemeinschaftsschule sind vielfältig: Mitgestalten im Schüler-Café und Schulgarten, Ausflüge in den Lutherpark sowie Hauswirtschaftsunterricht oder Zurechtfinden im Behörden- und Verwaltungsdschungel. Das Spektrum reicht hierbei vom Bewältigen des Arztbesuchs bis hin zum richtigen Lesen des Zugfahrplans.

Der Aufbau der inklusiven lernpraktischen Kursoberstufe wird mit einer Anschubfinanzierung durch die Evangelische Schulstiftung in der EKD mit 7.000 Euro unterstützt. Die entsprechende Projektförderung „7x7 Inklusion kommunizieren“ dient der Anschaffung von ersten Materialien und Geräten für den lebenspraktischen Unterricht, beispielsweise einer Waschmaschine, Nähmaschine oder Laptops.